[Rezension]
„Birds of Paris – Das magische Pendel“ von Kathrin Tordasi hat mir unglaublich gut gefallen. Darin erzählt Kathrin Tordasi eine tolle Geschichte von Freundschaft, Zusammenhalt und der Kraft der Magie. Schauplatz sind die geheimnisvollen Straßen von Paris, wo hinter jeder Ecke Magie und Abenteuer lauern.
Im Mittelpunkt steht Léa, ein Mädchen, das bisher ständig umgezogen ist und sich nirgendwo wirklich zu Hause fühlt. Doch das ändert sich. Ihre Mutter hat in Paris einen unbefristeten Job bekommen, und Léa lernt die Federsucher, eine Kinderbande kennen, bestehend aus Alex, Ari, Roux und Coralie.
Inhaltsverzeichnis
Worum geht es?
Kaum hat Léa ihre Koffer ausgepackt, beobachtet sie im Garten von Notre-Dame ein Mädchen, das mit einem Schwarm Tauben spricht. Léa ist fasziniert, folgt ihr und freundet sich mit ihr an.
Mit Alex – so heißt das Mädchen – taucht Léa in eine magische Welt ein, die nur für diejenigen sichtbar ist, die über eine besondere Gabe verfügen, den sogenannten „Schimmersinn”.
Alex gehört zu einer Bande elternloser Kinder. Dass Léa von ihnen so selbstverständlich aufgenommen wird, kann sie kaum fassen. Es ist das erste Mal, dass sie echte Freundschaft erlebt.
Léa legte ein Fingerspitze auf ihre Handfläche und hörte Alex’ Worte wie ein verheißungsvolles Flüstern.
Du bist eine von uns.
Léa hatte noch nie irgendwo dazugehört, zumindest nicht außerhalb ihrer Familie. Sie hatte keine Freunde. Schon als kleines Kind war sie so oft umgezogen, dass sie nie in einem Kindergarten war und später hauptsächlich zu Hause unterrichtet wurde.(S. 29)
Aber dann wird Alex von einer finsteren Organisation von Erwachsenen, den Vogelfängern, entführt. Sie sind auf der Suche nach einem Pendel und wollen Alex im Tausch gegen dieses magische Artefakt zurückgeben.
Léa und die Federsucher setzen alles daran, Alex zu retten. Doch Alex hat sie vor der Entführung gewarnt: Auf keinen Fall dürfen sie den Vogelfängern das magische Pendel aushändigen!
Dass die Federsucher Alex nicht im Stich lassen werden, ist natürlich klar. Aber sie sind schlau und gewieft. Das zeigt sich nicht nur bei rasanten Verfolgungsjagden über die Dächer von Paris oder beim Erkunden der unheimlichen Katakomben unter der Stadt. Immer wieder lösen die Kinder Rätsel, lüften Geheimnisse und überwinden ihre eigenen Ängste.
Und am Ende? Werden sie das Pendel wohl finden? Geben die Vogelfänger Alex frei? Lest selbst!
Das Besondere an diesem Buch
Tolle Atmosphäre und flüssiger Stil
Kathrin Tordasi fängt die Kulisse und Atmosphäre von Paris mit ihrer lebendigen und bildhaften Sprache wahnsinnig gut ein. Von den Dächern der Stadt bis zu den düsteren Katakomben werden die Schauplätze so detailliert beschrieben, dass man sich mitten im Geschehen fühlt.
Ich finde ihren Schreibstil verständlich und poetisch zugleich. Auch die Spannung hält sie durchgehend hoch. Normalerweise mag ich Cliffhanger am Ende nicht, aber dieser unterbricht weder die Geschichte und noch den Spannungsaufbau. Die Suche nach dem magischen Pendel ist am Ende abgeschlossen. Dann gibt es eine überraschende Wende – und das Buch endet. Das ist toll gemacht und macht Lust auf den nächsten Band.
Bunte und sympathische Held:innen
Léa ist eine sympathische Figur, deren Unsicherheit und Mut gleichermaßen berühren. Alex bringt eine geheimnisvolle Tiefe in die Geschichte, während die Straßenkinder mit ihrer Vielfalt und ihrem Zusammenhalt für Freundschaft stehen.
Wunderschöne Kapitel-Vignetten
Die stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Illustrationen von Heiko Hentschel sind Hingucker und fangen die magische Atmosphäre der Geschichte perfekt ein. Jede Zeichnung am Kapitelanfang verstärkt das geheimnisvolle Flair des Abenteuers.
Wem empfehle ich das Buch?
Ein Muss für alle Leser:innen ab 10 Jahren (und Erwachsene), die fantastische Abenteuer mit einer Kinderbande und bösen Gegenspielern lieben.
Band 2 ist bereits erschienen und liegt auf meinem Lesestapel.
(Heinke Ubben, 5.5.2025)
Rezensiert wurde:
Birds of Paris. Das magische Pendel
Kathrin Tordasi
Vignetten: Heiko Hentschel
Fischer Sauerländer
Frankfurt a.M. 2024
ISBN: 978-3-7373-7258-9
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