Realistisch
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„Kollektorgang“ von David Blum
[Rezension] Das vielfach ausgezeichnete Buch „Kollektorgang” von David Blum (Beltz & Gelberg 2023) lag schon lange auf meinem Lesestapel. Die Geschichte hat mich tief berührt. Auf nur 128 Seiten zeichnet David Blum eine Welt voller (rechter) Gewalt und Sehnsüchte in einer ostdeutschen Plattenbausiedlung der Nachwendezeit. Sprachlich fand ich das Buch fantastisch. Zentral ist der titelgebende…
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„Dry“ von Neal & Jarrod Shusterman
[Rezension] Heute geht es in der #klimawoche2025 um das wichtige Thema Wasser. Dazu habe ich ein Buch von einem meiner Lieblingsautoren ausgewählt: „Dry”, das Neal Shusterman zusammen mit seinem Sohn Jarrod geschrieben hat. „Dry” ist eine beklemmend realistische Dystopie über die Folgen extremer Wasserknappheit und des Klimawandels, die mir noch lange nach der Lektüre im…
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„Der beste Beweis bist du selbst“ von Jesmeen Kaur Deo
[Rezension] In dem beeindruckend erzählten Debüt „Der beste Beweis bist du selbst” von Jesmeen Kaur Deo geht es um ein in der Jugendliteratur bisher wenig beachtetes Thema: Körperbehaarung. TJ ist im Abschlussjahrgang an der Highschool und eine beliebte Schülerin. Sie spielt erfolgreich Fußball und engagiert sich im Debattierclub der Schule. Außerdem ist sie attraktiv. Als…
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Was tun angesichts des Klimawandels?
[Rezension] Keine Neuerscheinung hat mich im Jahr 2024 so berührt wie „Klimaangst und Wandelmut”. Denkt Ihr angesichts der Klimakrise auch so oft: Was kann ich tun? Fühlt Ihr Euch auch manchmal ohnmächtig, wütend und habt Angst? Lena Hällmayer, Illustratorin und Kunstpädagogin, hat diese Gefühle zu Papier gebracht und ihre Reise hin zu neuem Mut in…
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Folgenreiche Notlüge(n)
[Rezension] In „Irgendwo ist immer Süden” von Marianne Kaurin geht es um die 11-jährige Ina. Sie möchte unbedingt dazugehören. Einmal in den Süden fahren, so wie alle anderen in ihrer Klasse – das wäre was! Doch daran ist nicht zu denken, denn ihre alleinziehende Mutter ist arbeitslos und leidet außerdem unter Depressionen. Ina schämt sich…
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Überlebende einer Sekte
[Rezension] „After the fire” gehört zu den eindringlichsten Romanen, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Darin geht es um die 17-jährige Moonbeam, die in einer Sekte aufgewachsen ist. Kürzlich hat ein Großaufgebot des FBI das abgeschottete Gelände der Sekte gestürmt und ein Inferno ausgelöst. Nun befinden sich Moonbeam und die anderen überlebenden Kinder…
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Malte liebt Mathe
[Rezension] Der 13-jährige Malte liebt die Acht. Sie hat nicht diese Schnörkel wie andere Zahlen. Die Acht ist symmetrisch und bedeutet Unendlichkeit, wenn man sie auf die Seite dreht. Sowieso findet er Zahlen toll. Mit ihnen lässt sich alles messen, ordnen, logisch erklären. Mit Gedichten dagegen kann er nichts anfangen. Zu dumm, dass Josefine Gedichte…
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Abdriften
[Rezension] „Kompass ohne Norden” ist kein leichtes Buch, aber eines von denen, die mich nachhaltig beeindruckt haben. Neal Shusterman schildert darin aus der Sicht des 15-jährigen Ich-Erzählers Caden, wie dieser in eine schizophrene Episode abrutscht. Das ist überaus beeindruckend! Shusterman ist ein toller Schriftsteller. Außerdem kennt er sich mit schizo-affektiven Störungen aus, weil sein Sohn…
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Von Liebe und Hoffnung
[Rezension] „Meine Mutter starb diesen Sommer.” Mit diesem furiosen Satz beginnt (und endet) Elena Fischers Debüt „Paradise Garden”, das mir noch lange nach dem Lesen im Gedächtnis geblieben ist. Elena Fischers Sprache ist bildgewaltig, ihre Charaktere sind unvergesslich. Worum geht es? Die 14-jährige Billie und ihre Mutter leben in einer Hochhaussiedlung. Oft reicht das Geld…